Grätzllabor
Innere Stadt

Rückblick: 1. Forum Innere Stadt

Ein Abend voller Ideen, Austausch und Tatendrang

Am 23. Juni 2025 kletterte das Thermometer in der Wiener Innenstadt auf 34,7 Grad – ein eindrückliches Zeichen dafür, wie dringend städtische Räume auf die Herausforderungen des Klimawandels reagieren müssen. Passend zur drückenden Sommerhitze fand an diesem Abend im Haus der Musik das erste Forum des Grätzllabors Innere Stadt statt – unter dem Motto: „Mehr Grün, mehr Schatten, mehr Lebensqualität – für eine lebendige, klimafitte Innere Stadt!“

Der Abend stand ganz im Zeichen von Mitgestaltung, gelebter Nachbarschaft und zukunftsgerichtetem Denken.

Rund 100 engagierte Teilnehmer:innen nutzten die Gelegenheit, um ihre Anliegen einzubringen, Ideen weiterzuentwickeln und neue Projekte für die Innere Stadt auf den Weg zu bringen.

Moderiert wurde die Veranstaltung von unserer Stadtpsychologin Cornelia Ehmayer-Rosinak.


Der Abend im Überblick

Nach der Eröffnung durch Bezirksvorsteher Markus Figl begann der Abend mit einem Podiumsgespräch, an dem Gemeinderätin Patricia Anderle, Sabrina Halkic von der Lokalen Agenda 21 Wien und Andrea Mann, Projektleiterin des Grätzllabors Innere Stadt, teilnahmen. Im Mittelpunkt standen die Bedeutung und die Chancen aktiver Beteiligung von Bewohner:innen an der Gestaltung ihres Lebensumfelds. Auch die konkreten Möglichkeiten, sich im Rahmen des Grätzllabors einzubringen, wurden vorgestellt.
Im Anschluss folgte ein eindrucksvoller Impulsvortrag von Umweltmediziner Hans-Peter Hutter. Er sprach über die gesundheitlichen Auswirkungen von Hitze in der Stadt – ein Thema, das angesichts steigender Temperaturen uns alle direkt betrifft.

Anschließend wurde an sieben Thementischen intensiv gearbeitet, diskutiert und skizziert, wie die Innere Stadt lebenswerter gestaltet werden kann. Die Stimmung war konstruktiv, kreativ – und voller Tatendrang.


Ein Einblick in die Ergebnisse der Thementische (Auswahl)

Hinweis: Die folgende Übersicht stellt nur einen Ausschnitt der vielfältigen Beiträge und Ideen dar, die im Laufe des Abends gesammelt wurden. Nicht alle diskutierten Punkte konnten hier abgebildet werden.

1. Aufenthaltsqualität
Wünsche: Sitzgelegenheiten, mehr Ruhe in der Nacht, klare Abgrenzung von Aufenthalts- und Verkehrsflächen, saubere Straßen und Plätze, weniger Lichtverschmutzung.
Ideen: Awareness-Kampagnen, Straßenreinigung, Taubenverein.
Stimmung: Wunsch nach Veränderung, Engagement.

2. Begrünung
Wünsche: Mehr Bäume, Entsiegelung von Hitze-Hotspots, grüne Wohlfühlorte, saubere Grünflächen.
Ideen: Gießpatenschaften, Baumscheibenbepflanzung, Infoformate zu Fensterbank- und Innenhofbegrünung, begrünte Bushaltestellen.
Nächster Schritt: Folge-Treffen geplant.

3. Kühlen & Schatten
Wünsche: Kirchen als kühle Rückzugsorte, Fassadenbegrünung, mehr Trinkwasserangebote, Fernkälte
Ideen: Zusammenarbeit mit Pfarren, Info-Kampagnen über Bezirksmedien.
Besonderheit: Verbindung von Klimaschutz mit dem kulturellen Erbe.

4. Mobilität
Wünsche: Bessere Verteilung der Fiaker, Verkehrsberuhigung Innere Stadt schnellstmöglich umsetzen, City-Maut.
Ideen: Entwicklung einer Fiaker-App.
Ausblick: Weiterarbeit beim nächsten Vernetzungstreffen.

5. Soziales & Nachbarschaft
Wünsche: Mehr Unterstützung für Menschen mit Mobilitätseinschränkungen, stärkere Rücksichtnahme, lebendige Nachbarschaften.
Ideen: Nachbarschaftshilfe-Verein, barrierefreie Events, Dialog mit Tourismusverantwortlichen.
Stimmung: Solidarisch und lösungsorientiert.

6. Tourismus & seine Auswirkungen
Wünsche: Bessere Regulierung großer Gruppen, mehr Rücksicht auf Anwohner:innen, ausreichende Toiletteninfrastruktur.
Ideen: Tourismus-App mit Alternativrouten, „Cooling-Wege”, Entzerrung am Stephansplatz (Akzente in den Seitenstraßen).
Impulse: Interesse an internationalen Best-Practice-Beispielen.

7. Zukunft des Bezirks
Wünsche: Nachtruhe, weniger Lärm durch Tourismus, lebendiger öffentlicher Raum.
Ideen: Regelung der Glasmüllzeiten, Lärmmessungen, Bildungsinitiativen, familienfreundliche Angebote.
Gedanke: „Die höchste Bildung ist die Herzensbildung.“


Fazit

Das 1. Forum Innere Stadt hat eindrucksvoll gezeigt: Die Innere Stadt lebt vom Engagement ihrer Bewohner:innen. Die Kombination aus Kreativität, konstruktiver Kritik und Gemeinschaftsgeist war inspirierend – und viele wollen weiter aktiv bleiben. Das ist ein starkes Zeichen für eine lebenswerte Innere Stadt.

Wir bedanken uns bei allen Teilnehmer:innen und freuen uns auf die nächsten Schritte!