Wie können wir unsere Stadt gemeinsam, schnell und kreativ verbessern?
Eine Antwort darauf haben wir in Mailand gefunden – in bunten Plätzen, begrünten Straßen und vielen kleinen Ideen, die das Leben vor Ort spürbar verändern.
Das nennt sich „Tactical Urbanism“ – Mit einfachen, günstigen und oft temporären Maßnahmen wird ausprobiert, wie Orte besser genutzt werden können. Mit Farbe, Pflanzen, Sitzgelegenheiten und Beteiligung der Menschen vor Ort entstehen neue Orte, die oft so beliebt sind, dass sie dauerhaft bleiben.
Tactical Urbanism stand im Mittelpunkt unserer zweitägigen Exkursion in Mailand. Eine Delegation der Lokalen Agenda 21 Wien besuchte im Oktober 2025 mehrere Projekte, die zeigen, wie Stadtentwicklung auch mit kleinen Schritten große Wirkung haben kann.
Mailands Programm „Piazze Aperte“ – Offene Plätze für alle
Die Stadt Mailand hat mit „Piazze Aperte“ (Offene Plätze) ein Vorzeigemodell geschaffen, das weltweit Beachtung findet. Seit 2018 wurden über 50 Plätze in der Stadt neu gestaltet – gemeinsam mit Bewohner:innen, Schulen, Vereinen und Initiativen.
Statt grauer Asphaltflächen gibt es dort heute bunte Plätze mit Pflanzen, Sitzgelegenheiten und Spielflächen.
Ziel ist mehr Platz für Menschen, weniger Verkehr, mehr Begegnung und Lebensqualität.
Das Prinzip ist einfach: Erst ausprobieren – dann verbessern. Mit Farbe, Pflanztrögen und Beteiligung der Nachbarschaft entstehen neue Orte, die oft so beliebt sind, dass sie dauerhaft bleiben.
Was wir aus Mailand mitnehmen: 6 Ideen für Wien
Öffentlicher Raum neu denken – Mobilität als Chance
Federico Confalonieri und Silvia Demetri (Mobilitätsabteilung der Stadt Mailand) zeigten, wie in Mailand neue Verkehrskonzepte Straßen sicherer, grüner und sozialer machen – statt nur „Verkehr zu managen“.
Piazze Aperte – Schule als Zentrum des Grätzls
Mit „Piazze Aperte“ hat Mailand gemeinsam mit der Agenzia Mobilità Ambiente e Territorio (AMAT) über 50 Schulumgebungen umgestaltet – zu sicheren und kinderfreundlichen Orten, wo Kinder spielen können und Eltern sich austauschen.
Stadt gestalten – mit Kreide, Farbe und Mut
Im Rundgang zu Projekten rund um Via Corridoni und Piazzale Loreto wurde klar: Ein paar Bänke, Pflastermarkierungen oder grüne Inseln können Orte verändern – schnell und mit großer Wirkung.
Räume, die verbinden – das Beispiel MOSSO
Hier treffen Gastronomie, Kultur, Soziales und Integration aufeinander. MOSSO zeigt, wie Gemeinwesenarbeit und Stadtentwicklung Hand in Hand gehen können. Hier entstehen Arbeitsplätze und Begegnungsräume – getragen von lokalen Initiativen.
Grün verbindet – Isola Pepe Verde
Der gemeinschaftliche Nachbarschaftsgarten mitten im dicht bebauten Isola-Viertel lässt Menschen zusammenkommen – wie in Wien bei Grätzloasen und Gemeinschaftsgärten.
Stadtentwicklung denkt größer – Bosco Verticale & BAM
Während der Wohnbau Bosco Verticale („vertikale Wald“) von Stefano Boeri zeigt, wie Architektur und Natur verbunden werden können (über 900 Bäume wachsen hier an Wohnhäusern), setzt BAM (Biblioteca degli Alberi Milano) als großer öffentlicher Park neue Maßstäbe für klimaaktive Freiräume mitten in der Stadt.
Was Wien daraus lernt
Tactical Urbanism bedeutet: Einfach anfangen, gemeinsam gestalten, aus Erfahrungen lernen.
Was in Mailand mit Farbe und Pflanzen begann, hat das Denken über Stadt verändert – hin zu Straßen und Plätzen, die wieder den Menschen gehören.
Auch in Wien gibt es viele solcher Beispiele: Pop-up-Spielstraßen, Wohnstraßenfeste oder Grätzloasen.
Mit den Grätzllaboren und dem Aktionsprogramm Grätzloase unterstützt die Lokale Agenda 21 Wien genau solche Ideen – unbürokratisch, offen für alle und gemeinsam mit den Menschen vor Ort.
Macht mit:
gestaltet euer Grätzl mit den Grätzllaboren oder werdet mit der Grätzloase selbst aktiv!








