Am Mittwoch, den 9.12.2015 um 18:00 Uhr, fand am Bahnhof Liesing ein Lokalaugenschein der Gruppe mit Wolfgang Ermischer (Büroleiter der Bezirksvorstehung Liesing) statt. Der Bahnhof Liesing wird bereits heute von vielen Menschen als Umsteigepunkt genutzt, auch in Zukunft soll die Funktion des Bahnhofs als zentraler intermodaler Knotenpunkt von regionaler Bedeutung gestärkt werden. Themen des Lokalaugenscheins beziehen sich auf die fahrrad-freundliche Gestaltung des Bahnhofs und insbesondere die Anbindung des Liesingbachradwegs.
Fortführung Liesingbachradweg
Von der Fröhlichgasse kommend endet der Liesingbachradweg bei der Unterführung bzw. bei den Zugängen zu den Bahnsteigen. Die Benutzung der Unterführung ist mit dem Fahrrad nicht gestattet. Um zu den Abstellanlagen zu kommen bzw. die Fahrt mit dem Fahrrad nach dem Lie-singer Platz fortzusetzten, sind die Radfahrenden aufgefordert in diesem Bereich abzusteigen und zu schieben.
Es wurden vor Ort folgende vier Varianten zur Fortführung des Liesingbachradweges diskutiert:
1) Über Bahnlinie geführter Steg im südlichen Bereich des Bahnstegs
Fortsetzung des Liesingbachradweges über Mellergründe, parallel zur Franz-Parsche-Gasse und Überführung der Gleisanlage
Mittels Rampen müsste eine Fahrradbrücke umgesetzt werden. Für weitere Überlegungen sind Fragen zur notwendigen Höhe (es wurde eine Mindesthöhe von 7,20 Meter für die Überführung von Gleisanlagen diskutiert, dies gilt es zu überprüfen), unterschiedliche Möglichkeiten der Kon-struktion der Auffahrtsrampe (max. Steigung von 5 Prozent), Sicherheitsbestimmungen, Maß-nahmen im Oberleitungsbereich usw. zu klären.
Weitere Rahmenbedignungen:
• Verkehrsberuhigte Entwicklung der Mellergründe als gute Voraussetzung
• Benötigte Flächen im Eigentum der ÖBB
• Möglichkeiten zur Anbindung des Bahnsteigs über den Steg auch für FußgängerInnen
• Bau einer neuen Fußgänger- und Radbrücke über die Liesing sind in den Planungen zu den Mellergründen eingeschlossen
Diese Variante wurde von den Teilnehmenden des Lokalaugenscheins zur genaueren Betrachtung empfohlen.
2) Unterführung im südlichen Bachbett der Liesing
– Ostseitige Benutzung der bestehenden Abfahrtsrampe von der Franz-Parsche-Gasse
– Westseitig: Auf- und Abfahrtsrampe, eventuell Rückbau/Durchbruch der bestehenden Platte notwendig um auf den Liesinger Platz zu gelangen
– Erneuerung der Brücke über die Liesing bereits in Planung (siehe Pkt 1)
– Eine komplette Unterführung des Liesinger Platzes wurde bereits im Rahmen der Umgestaltung des Platzes bereits diskutiert und kann aus Sicherheitsgründen nicht umgesetzt werden.
Eine Umsetzung ist vor allem auch aufgrund Hochwasserschutzgründen unwahrscheinlich.
3) Legalisierung des Ist- Zustandes
– Unterführung mit Erlaubnis für Radfahrende, warnende Piktogramme (z.B. „langsam fahren“, „Schritttempo“, „Fairnesszone“)
– Oberflächengestaltung, optische „Verlangsamer“, Ausschilderungen
– Leitung der Radfahrenden über den Liesingerplatz durch Bodenmarkierungen
– kostengünstig und kurzfristig umsetzbar (keine aufwendigen baulichen Maßnahmen notwendig)
Der Zugang zu den Bahnsteigen ist dafür zu schmal. Es würde weiterhin ein potenzieller Konflikt-bereich, durch das Kreuzen der Bahnbenutzenden und Radfahrenden, bestehen. Auch aus recht-lichen Gründen wäre eine Umsetzung schwierig. Die Variante wird nicht zur weiteren Untersuchung empfohlen.
4) Steg entlang bestehender Brücke über Gleisanlagen (Breitenfurter Straße) als gemischter Fuß- und Radweg
– angehängt oder selbsttragend auf Höhe der Brücke
– von Bahnsteigende 1 kommend (Radweg würde nördlich des Bahnhofsgebäudes beim Park-haus zum Bahnsteig geführt, daher kein Kreuzen von Ein- und Aussteigenden) – Rampe hoch zu Brücke und Abfahrt Richtung Hofer
– Gute Weiterführung zum bzw. vom Liesingbachradweg über Hilde-Spiel-Gasse/Fröhlichgasse
Der Sicherheitsabstand zu den Gleisen in diesem Bereich sehr gering, schnell vorbeifahrende Züge auf Gleis 1 stellen eine Gefährdung dar.
Auch das Weiterführen eines Radweges über die bestehende Brücke auf der Breitenfurterstraße ist aufgrund zu schmaler Straßenquerschnitts westlich des Parkhauses nicht möglich.