Bei der Dialogveranstaltung Nachhaltig im Gespräch am 30. April präsentierte die Lokale Agenda 21 Wien (LA21 Wien) die Weiterentwicklung ihrer Programme – ein Prozess, der frischen Wind in die Stadt bringt! Unter dem Motto “Neue Wege, frische Ideen” standen vor allem das gemeinsame Lernen und die Suche nach neuen Wegen, um Wien noch lebenswerter zu gestalten.
In einer belebten Runde von Bürger:innen, Politiker:innen und Beteiligungsexpert:innen wurde über die Rolle der Bürger:innenbeteiligung für die nachhaltige Entwicklung Wiens diskutiert. Der Impulsvortrag von Dr. Johannes Suitner, Experte für nachhaltige Stadtentwicklung, über die Potenziale einer transformativen Lokalen Agenda 21, “100 Experimente für lokalen Wandel und was eine transformative LA 21 daraus lernen kann”, diente als inspirierender Auftakt.
Die transformative Kraft der Lokalen Agenda 21
Dr. Johannes Suitner brachte es auf den Punkt: “Lösungen müssen an die lokalen Gegebenheiten angepasst werden.” Seine Analyse von über 100 Klima- und Nachhaltigkeitsexperimenten in Österreich zeigte, dass der Schlüssel zum Erfolg in der lokalen Anpassung liegt. Wien, mit seiner Vielfalt und seinen spezifischen Herausforderungen, bietet eine perfekte Bühne für diese Experimente. “Kein Risiko, keine Transformation”, betonte Suitner und hob hervor, dass die Lokale Agenda 21 Wien die notwendigen Voraussetzungen und eine Plattform bietet, um diese Transformation zu ermöglichen.
Transformation bedeutet in diesem Zusammenhang grundlegende Veränderungen in der Art und Weise, wie wir leben und arbeiten, um eine nachhaltigere und gerechtere Zukunft zu schaffen. Es geht darum, alte Gewohnheiten und Strukturen zu überdenken und durch neue, zukunftsorientierte Lösungen zu ersetzen.
Lokale Lösungen für globale Herausforderungen
Was bedeutet das konkret für Wien? Große Herausforderungen wie die Energiewende können nicht allein von oben (top-down) gelöst werden. “Wir müssen miteinander arbeiten”, betonte Jürgen Czernohorszky, Stadtrat für Klima, Demokratie und Personal. Die Einrichtung eines „Büros für Mitwirkung“, das im Rahmen der Europäischen Demokratiehauptstadt 2024/2025 in Wien geplant ist, zielt darauf ab, die Zusammenarbeit und den Dialog zwischen Verwaltung und Bürger:innen zu stärken. Dieses Büro wird als zentrale Anlaufstelle dienen, um ko-kreative Ansätze zu fördern und die städtische Demokratie zu beleben.
Ko-Kreation bezeichnet den Prozess der gemeinsamen Entwicklung und Umsetzung von Projekten durch Bürger:innen und Verwaltung. Dabei bringen alle Beteiligten ihre Perspektiven und Ideen ein, um Lösungen zu finden, die den Bedürfnissen der Gemeinschaft entsprechen.
Niedrigschwelligkeit und Vielfalt als Schlüssel
Ein weiteres zentrales Thema war die Bedeutung von niederschwelligen Angeboten und die Kraft, die in Wiens Vielfalt liegt. “Wir müssen mitdenken, dass Wien eine extrem diverse Stadt ist”, so Sabrina Halkic Geschäftsführung LA21 Wien, diese Vielfalt birgt eine Fülle von Ideen und Perspektiven, die es zu nutzen gilt. Michaela Schüchner, Bezirksvorsteherin von Penzing, hob hervor, wie wichtig es ist, Menschen vor Ort zu unterstützen und ihre Ideen ernst zu nehmen. “Jeder hat eine Stimme”, betonte sie. “Es liegt an uns, zuzuhören und zusammenzuarbeiten, um die besten Lösungen für unsere Stadt zu finden.”
Was wir gelernt haben
Die Dialogveranstaltung zeigte deutlich, dass die Zukunft Wiens in den Händen der Wiener:innen liegt. Durch lokal angepasste Lösungen, enge Zusammenarbeit und die Wertschätzung der städtischen Vielfalt können wir Wien zu einem noch lebenswerteren Ort machen. Die Weiterentwicklung der Lokalen Agenda 21 Wien, die vor zwei Jahren begonnen hat, zeigt bereits erste Erfolge und wird weiterhin als Katalysator für positive Veränderungen dienen.
Dr. Johannes Suitners Impulsvortrag und die anschließenden Diskussionen haben uns wichtige Erkenntnisse gebracht:
1. Kontextkompetenz ist entscheidend: Nur durch das Verständnis der lokalen Gegebenheiten und Netzwerke können nachhaltige Projekte erfolgreich umgesetzt werden.
Kontextkompetenz bezieht sich auf das Wissen über die spezifischen Bedingungen in einem bestimmten Gebiet. Es umfasst Kenntnisse über politische Strukturen, soziale Dynamiken und relevante Akteur:innen vor Ort, die für die Umsetzung von Projekten wichtig sind.
2. Ko-Kreation fördert Vertrauen: Die Zusammenarbeit zwischen Bürger:innen und Verwaltung schafft Transparenz und stärkt das Vertrauen in politische Entscheidungen.
3. Niedrigschwelligkeit ermöglicht Teilhabe: Durch einfache Zugänge und direkte Unterstützung vor Ort können mehr Menschen in die Entwicklung ihrer Stadt eingebunden werden.
Die Lokale Agenda 21 Wien bleibt damit auf Kurs, gemeinsam mit Bürger:innen und Verwaltung die Stadt durch nachhaltige und inklusive Projekte zu gestalten. Lasst uns gemeinsam die Herausforderung annehmen und Wien zu einer Stadt machen, in der jede*r die Möglichkeit hat, Ideen einzubringen und Veränderungen mitzugestalten.
Dialogveranstaltung verpasst? Der Impulsvortrag “100 Experimente für lokalen Wandel und was eine transformative LA 21 daraus lernen kann” von Johannes Suitner ist online!
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