Unsere Mission

Unsere Mission

Das Programm Lokale Agenda 21 geht auf die UN-Konferenz für Umwelt und Entwicklung 1992 in Rio de Janeiro zurück, bei dem mit der „Agenda 21“ ein weltweites Aktionsprogramm für nachhaltige Entwicklung beschlossen wurde. In Kapitel 28 wurde festgelegt, dass Städte und Gemeinden eigene Strategien für eine zukunftsfähige Entwicklung erarbeiten sollen – gemeinsam mit Politik, Verwaltung, und Zivilgesellschaft. Die Stadt Wien setzte diesen Ansatz früh um und bekräftigte sein Engagement mit dem Beitritt zur „Aalborg-Charta“ im Jahr 1996. Damit verpflichtete sich die Stadt, nachhaltige Entwicklung und Bürger:innenbeteiligung auf lokaler Ebene aktiv zu unterstützen.

Um diesen Prozess gezielt voranzutreiben, wurde 2002 der Verein Lokale Agenda 21 Wien gegründet. Seither setzt sich der Verein für die Umsetzung und Weiterentwicklung von Bürger:innenbeteiligungsprogrammen auf lokaler Ebene in Wien ein.

Der Verein Lokale Agenda 21 Wien ermöglicht Bürger:innen, ihre Umgebung aktiv mitzugestalten und Verantwortung für ihr Grätzl zu übernehmen. Gemeinsam mit Bezirkspolitik, Verwaltung, Zivilgesellschaft und engagierten Bürger:innen werden innovative Lösungen für eine lebenswerte Zukunft entwickelt. Grundlage dafür sind die 17 Nachhaltigkeitsziele der Vereinten Nationen, die ökologische, soziale und wirtschaftliche Nachhaltigkeit verbinden.

Grundsätze

Die Arbeit des Vereins Lokale Agenda 21 Wien basiert auf zentralen Prinzipien, die eine nachhaltige Stadtentwicklung mit starker Bürger:innenbeteiligung ermöglichen. Diese Grundsätze definieren, wie Beteiligung auf lokaler Ebene umgesetzt wird, welche Werte dabei im Mittelpunkt stehen und wie innovative Formate entwickelt werden, um gemeinsam eine zukunftsfähige Stadt zu gestalten.

Nachhaltige Stadtentwicklung beginnt dort, wo Menschen leben, arbeiten und ihre Freizeit verbringen – in den Bezirken. Die direkte Zusammenarbeit von Bürger:innen mit Politik und Verwaltung ermöglicht passgenaue Lösungen für ökologische, soziale und wirtschaftliche Herausforderungen. Der Verein Lokale Agenda 21 Wien schafft Räume für diese Zusammenarbeit und stärkt die Mitgestaltung auf lokaler Ebene.

Veränderungen sollen von den Menschen selbst ausgehen. Die Themen, die sie in ihrem Bezirk bewegen, stehen im Mittelpunkt. Gleichzeitig setzt der Verein Lokale Agenda 21 Wien gezielt Schwerpunkte, die mit den Nachhaltigkeitszielen und städtischen Programmen verknüpft sind. So entsteht ein Mehrwert sowohl für die Bezirke als auch für die langfristige Stadtentwicklung.

Die Programme des Vereins Lokale Agenda 21 Wien ein Experimentierraum für innovative Beteiligungsmethoden. Durch neue Kommunikationsformen und kreative Ansätze wird das Zusammenspiel zwischen Bürger:innen, Bezirkspolitik und Verwaltung gestärkt. Demokratische Prozesse werden erlebbar gemacht und nachhaltige Entwicklung auf lokaler Ebene wird durch partizipative Methoden gefördert und weiterentwickelt.

Beteiligung lebt von Wissen und Dialog. Der Verein Lokale Agenda 21 Wien vermittelt Kompetenzen, fördert den Austausch zwischen Praxis und Wissenschaft und bringt aktuelle Erkenntnisse in Beteiligungsprozesse ein. Dialogveranstaltungen, Fachgespräche und neue Lernformate stärken die politische Bildung und das Verständnis für nachhaltige Stadtentwicklung.

Beteiligung muss für alle zugänglich sein. Unterschiedliche soziale Gruppen haben unterschiedliche Perspektiven, Bedürfnisse und Herausforderungen. Der Verein Lokale Agenda 21 Wien gestaltet Beteiligungsprozesse inklusiv, um eine breite Mitwirkung zu ermöglichen. So entstehen Lösungen, die den vielfältigen Lebensrealitäten in Wien gerecht werden.

Nachhaltige Entwicklung bedeutet, ökologische, soziale, kulturelle und wirtschaftliche Ziele gleichrangig zu verfolgen. Die Lokale Agenda 21 Wien orientiert sich an den 17 Nachhaltigkeitszielen der Vereinten Nationen und setzt sich für ein ökologisches Gleichgewicht und soziale Gerechtigkeit ein.

GLobal bis Lokal

Der Verein Lokale Agenda 21 Wien ist Teil eines weltweiten Netzwerks, das auf internationalen Vereinbarungen und europäischen Initiativen basiert. Der Verein greift globale Nachhaltigkeitsziele auf und setzt diese in Wien gemeinsam mit Bürger:innen, Verwaltung und Politik auf lokaler Ebene um.

Die UN-Konferenz für Umwelt und Entwicklung 1992 in Rio de Janeiro legte mit der Agenda 21 den Grundstein für eine nachhaltige Entwicklung weltweit. In Kapitel 28 wurden Städte und Gemeinden dazu aufgerufen, gemeinsam mit der Bevölkerung lokale Programme zu entwickeln, um die Lebensqualität langfristig zu sichern. Dieses Ziel wird heute durch die 17 Nachhaltigkeitsziele der Vereinten Nationen weitergeführt.

1996 wurde mit der Aalborg-Charta eine europäische Grundlage für nachhaltige Stadtentwicklung geschaffen. Wien gehört zu den Städten, die sich mit der Unterzeichnung der Aalborg Commitments 2006 ausdrücklich zur Umsetzung des Programms Lokale Agenda 21 bekannt haben. Seit 2016 unterstützt die Sustainable Cities Plattform den Austausch und die Weiterentwicklung nachhaltiger Strategien für Städte auf europäischer Ebene.

Seit 1998 wird das Programm Lokale Agenda 21 in über 500 Gemeinden, Städten und Regionen Österreichs umgesetzt. Die Programme werden von den Bundesländern und dem Bundesministerium für Klimaschutz durch Wissenstransfer, Begleitung und Förderprogramme unterstützt. Damit leisten die Programme österreichweit einen wesentlichen Beitrag zur nachhaltigen Entwicklung in urbanen und ländlichen Räumen.

LOKALE AGENDA 21 VON 1992 BIS HEUTE

1992
Die Vereinten Nationen verabschieden auf dem Weltgipfel für Umwelt und Entwicklung in Rio de Janeiro das weltweite Aktionsprogramm Agenda 21 für eine nachhaltige Entwicklung im 21. Jahrhundert.
1996
Bürgermeister Dr. Michael Häupl unterzeichnet die EU-Charta von Aalborg und verpflichtet sich zur Umsetzung des Programms Lokale Agenda 21 in Wien.
1998
Das erste Pilotprojekt zur Umsetzung des Programms Lokale Agenda 21 startet im 9. Bezirk, Alsergrund, und schafft erstmals eine Plattform für die Entwicklung von gemeinsamen Projekten durch Bürger:innen, Bezirkspolitik und Verwaltung.
2002
Der Wiener Gemeinderat beschließt ein Organisationsmodell für die Umsetzung des Programms Lokale Agenda 21 und der Verein Lokale Agenda 21 Wien wird gegründet.
2010
Das Programm Lokale Agenda 21 wird erstmals im Regierungsprogramm für die Stadt Wien verankert und soll als langfristiges Beteiligungsprogramm auf lokaler Ebene weiterentwickelt werden.
2012
Der Wiener Gemeinderat legt die Grundlagen für die Weiterentwicklung und den Ausbau des Programms Lokale Agenda 21 fest. Mit diesem Beschluss wird die Umsetzung des Programms in bis zu zehn Wiener Gemeindebezirken ermöglicht.
2015
Das Aktionsprogramm Grätzloase startet und ermöglicht kreative Nutzungen und Begrünungen im öffentlichen Raum Wiens.
2021
Der Wiener Gemeinderat beschließt die Weiterentwicklung des Aktionsprogramms Grätzloase mit den neuen Schwerpunkten „Grüne Parklets“ und „Junge Grätzl“.
2022
Ein einjähriger, partizipativer Dialogprozess zur Weiterentwicklung der Programme des Vereins Lokale Agenda 21 Wien startet mit über 200 Teilnehmer:innen aus Zivilgesellschaft, Politik, Verwaltung und Wissenschaft.
2024
Der Wiener Gemeinderat beschließt die Weiterentwicklung des Aktionsprogramms Grätzloase mit den Schwerpunkten „Grüne Parklets“ , „Junge Grätzl“ und dem neuen Schwerpunkt „Grätzlleben“. Zudem werden Maßnahmen gesetzt, um den Zugang zum Aktionsprogramm zu erleichtern und Beteiligungshürden zu senken.
Der Wiener Gemeinderat beschließt außerdem das weiterentwickelte Konzept des Grätzllabors , das in zwölf Wiener Gemeindebezirken umgesetzt werden soll. Es neue Konzept setzt auf mehr Zugänglichkeit und Niederschwelligkeit sowie thematische Missionen für jeden Bezirk.
2025
Die Grätzllabore starten in zwölf Wiener Gemeindebezirken. Der Fokus wird auf Zugänglichkeit und Niederschwelligkeit gelegt, um mehr Bürger:innen zum Mitmachen zu motivieren und neue Zielgruppen zu erreichen. Mit einer Erweiterung um eine thematische Mission, sollen gemeinsam durch Bürger:innen, Verwaltung und Bezirkspolitik Projekte entwickelt werden, die zur nachhaltigen Entwicklung im Grätzl beitragen.