15 Minuten Wege in Währing

Unsere Erkundungstour hat uns dieses Mal an den Währinger Gürtel geführt. Gemeinsam haben wir im Anton-Baumannplatz gestartet. Warum hier? Weil in Zukunft eine neue U5-Station hier den Karlsplatz mit Hernals verbinden soll. Das war Grund für uns zu überlegen, welche Orte und welche Ziele man in kurzer Zeit zu Fuß erreichen kann.

In 15 Minuten rund um den Anton-Baumannplatz

Hättet ihr gedacht, dass man im Umkreis von 15 Minuten zu Fuß zum Beispiel 22 Kindergärten, 41 Lebensmittelgeschäfte, 242 Lokale, 35 Bäckereien, 78 Cafés, 19 Apotheken, 6 Theater und 9 Museen, 36 Trinkbrunnen, 18 Toiletten, und insgesamt 618 Mülleimer und Recycling Container erreichen kann?

Wisst ihr wie viele Schritte wir vom Anton-Baumannplatz zu Fuß in 15 Minuten gehen?

In 15 Minuten gehen wir 1.250 Schritte und 875 Meter, das entspricht einer Geschwindigkeit von 3,5 Kilometer pro Stunde!

Wisst ihr wie weit wir vom Anton-Baumannplatz in 15 Minuten mit dem Fahrrad fahren können?

In 15 Minuten können wir vier bis fünf Kilometer weit fahren, das bedeutet wir kommen bis zum Burgtheater im 1. Bezirk, bis zum Pötzleinsdorfer Schlosspark, bis zum Westbahnhof und sogar bis zum Donaukanal.

Anton-Baumannplatz und Michelbeuern

Im Anton-Baumannplatz ist immer viel los. Die Kinder und Jugendliche nutzen den Spielplatz und die Käfige zum Spielen, viele Leute kommen auf dem Weg zur U-Bahn oder Nachhause durch den Park – das merken wir, während wir uns dort zusammenfinden. Somit kennen auch alle den Wasserturm, der in der Mitte des Parks steht. Er wurde 1841 von Paul Sprenger errichtet und war Teil der Kaiser-Ferdinand-Wasserleitung, die das Wasser aus der Donau gefiltert nach Währing brachte. Bereits 1873 wurde die Leitung stillgelegt und durch die bekannte Wiener Hochquellwasserleitung abgelöst. Man sieht dem historischen Turm an, dass er in die Jahre gekommen ist.

Die Bewohner:innen sind besorgt, dass der Turm in Zukunft an Bedeutung verlieren wird und durch die Umbauarbeiten nicht mehr sichtbar sein wird. Tatsache ist, dass das Gebäude während der Bauarbeiten als Lüftungsbauwerk dienen wird und somit auch restauriert wird. Interessant ist auch, dass der Innenhof der Schule in der angrenzenden Klettenhofergasse für die Schulkinder saniert wird, damit er von diesen besser genutzt werden kann.

Wichtig war den Mitgehenden, dass es in Zukunft eine angenehme Gehverbindung vom Allgemeinen Krankenhaus in den 18. Bezirk gibt, da der Weg entlang des Gürtels aktuell sehr viele Barrieren aufweist und keine Aufenthaltsqualität bietet. 

Michelbeuernsteg

Unser Weg führt uns über den Michebeuernsteg auf die andere Seite des vielbefahrenen Gürtels. Der Steg wird im Zuge der Bauarbeiten durch eine barrierefreie flachere Brücke ersetzt werden. Dafür wird auch die Fahrbahn darunter leicht abgesenkt. So soll es in Zukunft noch einfacher werden den Gürtel zu queren.

Markthalle Otto-Wagner

An der Ecke Kreuzgasse, Kutschkergasse und Währinger Gürtel bleiben wir kurz bei einem großen alten Gebäude stehen und es darf geraten werden, welche Funktion es einst hatte. Tatsächlich war das Gebäude bei seiner Errichtung 1895 eine Markthalle zum Warenhandel der neu errichteten Stadtbahn, heutige U6, von Otto Wagner. Heute wird es als Sporthalle für die Mitarbeiter:innen der Wiener Linien genutzt.

Jungend in Währing

In der Hofmanngasse 6 machen wir einen Halt, um uns die Räumlichkeiten und die Aufgaben des Fair-Play-Team 18 und des Jugendtreffs (Molly’s) anzusehen. Jugendliche kommen hier zusammen, um zu kochen, zu spielen, einander kennenzulernen und auszutauschen. Die Arbeit des Teams ist sehr wichtig, da sie auch viel in den Parks und im öffentlichen Raum unterwegs sind. Besonders interessant ist, dass die Jugendlichen mithelfen durften, die Sportgeräte im Währinger Park auszusuchen. Das bringt uns gleich zu unserem nächsten Halt.

Vilma-Degischer-Park

Einer der wenigen kleinen, ruhigen Freiräume in der Gegend wird gerade umgestaltet. Um zu erfahren, was sich die Bewohner:innen der Umgebung wünschen wurde im Herbst 2024 vom Grätzllabor Währing eine Befragung durchgeführt. Wünsche waren unter anderem Sportmöglichkeiten, wie Tischtennistische oder Calisthetics-Geräte , aber auch Liegeflächen, Holzmöbel und verkehrsberuhigte Bereiche um den Park. Aktuell werden die ersten Veränderungen umgesetzt – weitere sollen noch kommen.

Gürtelquerung Schoppenhauerstraße

Zwischen der U-Bahnstation Michelbeuern und Währinger Straße/Volksoper gibt es keine Möglichkeit für Fußgänger:innen und Radfahrer:innen den Gürtel zu queren. Wünsche der Bevölkerung gibt es, auf Höhe der Schoppenhauerstraße in Währing und der Severingasse im Alsergrund eine Querungsmöglichkeit einzurichten, um einen Umweg von 550 Meter zu vermeiden. Dieses Vorhaben wird aktuell von der Stadt Wien geprüft.

Jetzt haben wir noch 15 Minuten Zeit …

und die Erkundenden wünschen sich die Tour am Kutschkermarkt enden zu lassen, da wir „schon genug Zeit am lauten Gürtel verbracht haben“. So spazieren wir zur Kreuzung Schulgasse und Kutschkergasse, die erst vor kurzem umgestaltet wurde und analysieren die Sitzgelegenheiten und die Begrünung. So hat unsere „laute“ Erkundungstour doch noch ein ruhiges Ende gefunden.

Die nächste Erkundungstour führt an kühle Höhepunkte im Bezirk Währing.


Kühle Höhepunkte in Währing: Ein Klima- und Kräuter- Entdeckungstour durch den Türkenschanz- und Sternwartepark. 16.6.2025, 18:00-19:30 Uhr

Vielfältige Mobilität für alle! Perspektivenwechsel hautnah erleben. 16.9.2025 18:00-19:30 Uhr

Entdeckt mit uns Währing! Wir freuen uns auf euch!