Das mobile Grätzllabor unterwegs auf der Wieden

Mit dem Sommer hat auch eine neue Grätzllabor-Periode auf der Wieden begonnen – und wir waren mittendrin. Drei Tage lang war das mobile Labor im Bezirk unterwegs: vom Bertha-von-Suttner-Hof über den St.-Elisabeth-Platz bis hin zum Rubenspark. Im Mittelpunkt stand der Dialog mit den Menschen vor Ort: ihre Sicht auf das Grätzl, ihre Wünsche, ihre Ideen – und manchmal auch ihre Sorgen.

Ein begehbares Luftbild des Bezirks wurde zum Herzstück des Geschehens. Ausgerollt wie ein Teppich mitten im öffentlichen Raum lud es dazu ein, sich selbst im Grätzl zu verorten, Lieblingsorte zu markieren oder bislang unbekannte Ecken neu zu entdecken. Eine Einladung, die eigene Umgebung aus einer anderen Perspektive zu betrachten – von oben, gemeinsam mit anderen.

Rundherum entstand Raum für Austausch: Eine Bohnenumfrage machte sichtbar, wo es an Grün fehlt, wo Kinder mehr Platz brauchen und wo Schatten oder Sitzgelegenheiten rar sind. Perspektiven-Brillen eröffneten Gespräche über Nachbarschaft, Mobilität und Begrünung – mit der einfachen, aber entscheidenden Frage: Was gibt es hier schon, und was könnte noch entstehen?

Auch die Auswirkungen von Hitze im Stadtraum wurden ganz konkret erfahrbar. Mit einem Infrarotthermometer erkundeten wir gemeinsam, wie unterschiedlich heiß sich Bodenbeläge in der Sonne anfühlen – ein einfacher Versuch mit großer Wirkung.

Ein besonderes Highlight war die kleine Entsiegelungsaktion im Rubenspark: Bezirksvorsteherin Lea Halbwidl griff selbst zur Bohrmaschine und schuf gemeinsam mit dem Team des Grätzllabors Pflanzlöcher im Asphalt, in die anschließend Sukkulenten gesetzt wurden. Ein kleiner Eingriff – und doch ein sichtbares Zeichen für mehr Grün im Grätzl und gleichzeitig Vorboten zur geplanten Umgestaltung des Parks 2025 mit mehr entsiegelten Flächen.

Das mobile Grätzllabor wurde so zu einem Ort des Mitgestaltens, Zuhörens und gemeinsamen Weiterdenkens. Viele Impulse nehmen wir mit – für nächste Schritte, für konkrete gemeinsame Projekte, für eine Nachbarschaft im Dialog.

Danke an alle, die dabei waren und mitgewirkt haben!