Was passiert, wenn engagierte Menschen, gute Ideen und gemeinschaftliches Entscheiden zusammenkommen? Auf der Wieden entsteht daraus etwas ganz Besonderes: Mit dem Grätzlbudget – ein jährlich vergebenes Beteiligungsbudget des Grätzllabors Wieden, werden innovative Projekte für eine lebenswerte, lebendige und klimafitte Nachbarschaft unterstützt.
Was ist das Grätzlbudget – und warum ist es so besonders?
Das Grätzlbudget ist mehr als nur Geld. Es ist eine Einladung, selbst aktiv zu werden, Ideen zu entwickeln und diese dann auch umzusetzen. Welche Ideen gefördert werden, entscheidet eine Jury aus engagierten Bürger:innen.
Insgesamt stehen 5.000 Euro zur Verfügung – für Projekte, die zur nachhaltigen Entwicklung des Bezirks beitragen: etwa indem sie das soziale Miteinander stärken, Wissen vermitteln, Bewusstsein schaffen oder dem Klimawandel kreativ begegnen.
Alle Wiedner:innen waren eingeladen, ihre Ideen einzureichen. In diesem Jahr wurden sieben Projektideen eingereicht.
So fiel die Entscheidung: Einblicke in die Jurysitzung
Anfang April 2025 traf sich die Bürger:innen Jury in der „Zukunftshandlung“, um über die eingereichten Projektideen zu beraten. Die Stimmung war lebendig, konstruktiv – und getragen von echtem Gestaltungswillen. Vertreter:innen der Projektgruppen präsentierten ihre Ideen, gaben einander Feedback und suchten gemeinsam nach Wegen, wie trotz eines leicht überzogenen Gesamtbudgets alle Projekte realisiert werden können.
Mit viel Verständnis, Kreativität und Teamgeist wurde diskutiert, Budgetposten angepasst und priorisiert – ganz im Sinne des Konsensprinzips. Das Ergebnis: alle sieben eingereichten Projekte werden umgesetzt, wenn auch teilweise in reduzierter Form.
Diese sieben Projekte machen die Wieden klimafit
Hier ein Blick auf die Vielfalt der geförderten Projektideen:
- DurchgangsKlima im Gemeindebau (von Rooming INN)
Ein Kunst-Workshop zur kreativen Gestaltung eines schattigen Durchgangs – für mehr Aufenthaltsqualität und Miteinander. - Workshop Biodiversität (von der Projektgruppe „Junges Gemüse“)
Pflanzenwissen, Saatguttausch und konkrete Tipps für Balkon und Baumscheibe – gegen Urban Heat Islands und für mehr Artenvielfalt. - Hier könnte ein Baum stehen! (von der Projektgruppe „Raum fair teilen“)
Mit temporären Baumsilhouetten aus Sprühkreide wird im Straßenraum sichtbar gemacht, wo Grün fehlt – ein künstlerisches Statement mit Wirkung. - Kooperation mit der NMS Schäffergasse (von der Projektgruppe „Wiedner Wald“)
BOKU Expert:innen geben Inputs zum Thema „klimafitte Wieden“. Schüler:innen bringen im Anschluss ihre Ideen ein, gestalten Postkarten und bereichern das Parklet mit ihren Perspektiven. - Exkursion in eine andere Stadt (von der Projektgruppe „Grätzlgruppe Freihausviertel“)
Lernen von anderen: Wie setzen andere Städte Begrünung, Kühlung und sozialen Zusammenhalt um? - Reparaturcafé (von der Projektgruppe „KAESCH“)
Ein Ort zum gemeinsamen Reparieren, Lernen und Ressourcen schonen – ganz im Sinne der Kreislaufwirtschaft. - Kabinenparty (von der ehem. Projektgruppe „Grätzlsitz“)
Eine Telefonzelle wird zum Treffpunkt mit Musik, Abkühlung und Raum für Begegnung – kreative Raumaneignung am Elisabethplatz.
Wie geht’s weiter?
Infos, wann die einzelnen Projekte umgesetzt werden, findet ihr zeitgerecht auf unserer Website und in unseren Newsletten.
Du hast auch eine Idee für dein Grätzl? Dann bleib dran – nächstes Jahr gibt es wieder die Möglichkeit, Ideen fürs Grätzlbudget einzureichen.