Grätzllabor
Innere Stadt

Hitze betrifft uns alle – Gesundheit schützen im klimafitten Grätzl

Beim ersten Forum Innere Stadt stand ein Thema im Mittelpunkt, das immer drängender wird: Hitze in der Stadt. Der Umweltmediziner Dr. Hans-Peter Hutter zeigte in seinem Vortrag eindrucksvoll, wie stark die hohen Temperaturen unsere Gesundheit beeinflussen – auch bei grundsätzlich gesunden Menschen.

Der menschliche Körper ist auf eine konstante Temperatur von rund 37 °C angewiesen. Bei Hitze läuft er auf Hochtouren: Die Blutgefäße erweitern sich, die Haut wird stärker durchblutet, um überschüssige Wärme abzugeben. Gleichzeitig beginnt der Körper zu schwitzen, um sich zu kühlen. Doch dieser natürliche Kühlmechanismus bringt auch Risiken: Der Blutdruck sinkt, das Herz-Kreislauf-System wird stärker belastet, und durch das Schwitzen verliert der Körper Flüssigkeit und wichtige Elektrolyte.

Mit steigenden Temperaturen nehmen körperliche und psychische Belastungen deutlich zu. Die Zahl medizinischer Notfälle steigt – eine wachsende Herausforderung für unser Gesundheitssystem.

Hitze trifft alle, aber nicht alle gleich. Besonders gefährdet sind ältere Menschen, Babys und Kleinkinder, chronisch kranke Personen und Menschen mit Behinderungen.

Gerade in Nächten ohne ausreichende Abkühlung kann sich der Körper nicht mehr ausreichend erholen – was die Belastung noch verstärkt.

Gesundheit schützen – Stadt klimaresilient gestalten

Das Grätzllabor Innere Stadt setzt genau hier seinen Schwerpunkt. Eine zentrale Mission unseres Projekts ist die Schaffung von klimafitten Grätzln. Begrünte und schattige öffentliche Räume, entsiegelte Flächen und eine vorausschauende Stadtplanung helfen dabei, die Hitzebelastung zu reduzieren – und machen das Leben im Grätzl gesünder, sicherer und lebenswerter.

Klimagerechte Grätzl sind ein aktiver Beitrag zum Gesundheitsschutz – für alle Generationen.

Praktische Tipps für heiße Tage

Damit ihr gut durch die nächste Hitzewelle kommt, hier einige einfache, aber wirksame Maßnahmen:

Hitze meiden & Abkühlung suchen

  • Körperliche Aktivität in die Morgen- oder Abendstunden verlegen, Mittagshitze meiden
  • Kühle, schattige Orte oder klimatisierte Räume aufsuchen – etwa Wiens Coole Zonen: Coole Zonen sind kühle Räume mit angenehmen Temperaturen zwischen 20 und 24 Grad Celsius. Die Räume sind für alle Menschen kostenfrei zugänglich, man muss nichts konsumieren. In der Inneren Stadt bieten auch die zahlreichen Kirchen kühle, stille Rückzugsorte.

Wohnung & Körper kühl halten

  • Räume tagsüber abdunkeln, nur in der Früh und nachts lüften
  • Duschen oder das Auflegen von feuchten Tüchern helfen beim Abkühlen
  • Leichte Kleidung, Kopfbedeckung und Sonnenschutz nicht vergessen

Viel trinken, leicht essen

  • Täglich 2 bis 3 Liter trinken – Wasser, ungesüßte Tees oder verdünnte Säfte
  • Alkohol vermeiden, auf Elektrolyte achten (z. B. Gemüsebrühe, Bananen, Aprikosen)
  • Leichte, wasserreiche Kost wie Obst, Gemüse, Joghurt bevorzugen

Besondere Vorsicht bei Vorerkrankungen

  • Blutdruck regelmäßig kontrollieren
  • Medikamente nur in Absprache mit Ärzt:innen anpassen
  • Angehörige regelmäßig zum Trinken animieren – vor allem Babys, Kleinkinder, Ältere und Menschen mit Behinderungen

Noch mehr wichtige Hinweise findet ihr im Wiener Hitzeratgeber. Oder ihr nutzt das kostenlose Hitzetelefon unter 0800 880 800 – mit persönlichen Tipps für heiße Tage.

Die Klimakrise ist längst in unserem Alltag angekommen. Das Grätzllabor Innere Stadt setzt dort an, wo die Auswirkungen besonders spürbar sind: im öffentlichen Raum, im Alltag, im Miteinander. Gemeinsam gestalten wir ein gesundes, klimaresilientes und lebenswertes Grätzl für alle. Macht mit!